Haben Sie sich dazu entschlossen, Ihr Geld in einem Fondsdepot anzulegen, stellt sich die Frage, welche der zahlreichen Fonds die richtigen und gewinnbringenden für Sie sind. Die folgenden Kriterien helfen Ihnen, die richtige Fondsart für Ihre Anlage zu finden.
1. Ihre Ziele.
Wachstum, Werterhalt oder Liquidität – welche Ziele verfolgen Sie vorrangig mit Ihrer Geldanlage? Jede Fondsart setzt andere Schwerpunkte. Aktienfonds streben einen hohen Wertzuwachs an, nehmen dafür aber auch größere Kursschwankungen in Kauf. Sie eignen sich vor allem dann, wenn Sie erst noch Vermögen aufbauen wollen und Ihnen dafür hohe Ertragschancen wichtig sind.
Wollen Sie hingegen ein bereits vorhandenes Vermögen anlegen, etwa aus einer Erbschaft, oder sich Geld in einem Auszahlplan auszahlen lassen, ist Ihnen wahrscheinlich zu allererst der Werterhalt Ihres Kapitals wichtig. In diesem Fall sollten Sie überwiegend schwankungsärmere Fonds wählen, etwa Renten-, Immobilien- oder Geldmarktfonds. Auch Mischfonds, die sowohl in Aktien als auch sichere Anleihen investieren, bieten eine größere Sicherheit als reine Aktienfonds.
2. Die Anlagedauer.
Da die Fonds der verschiedenen Anlageklassen in unterschiedliche Vermögenswerte investieren, reagieren Sie auch anders auf Marktentwicklungen. Aktienfonds werden von dem Kurs der enthaltenen Aktien bestimmt, wodurch es kurzfristig zu starken Wertschwankungen kommen kann. Dieses Risiko nimmt jedoch mit zunehmender Anlagedauer ab, denn Kursverluste können über einen längeren Zeitraum besser ausgeglichen werden. Und: Langfristig geht es an den Börsen immer aufwärts, so dass die Anlage von neuen Aufschwungphasen profitieren kann. Für eine gewinnbringende Anlage gilt daher der Grundsatz: Je länger die Anlagedauer, desto größer sollte der Aktienanteil gewählt sein.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Für kurzfristige Anlagen sind andere Fondsarten besser geeignet, zum Beispiel Renten-, Geldmarkt- und Immobilienfonds. Außerdem sollte mit zunehmenden Alter der Anteil von Aktienfonds in der Anlage reduziert werden. Je näher man sich dem gewünschten Auszahlungstermin nähert, desto eher sollte man Gewinne realisieren und in schwankungsarme Fonds umschichten.
3. Ihre Risikobereitschaft.
Eine gute Rendite lässt sich nur erzielen, wenn Sie bis zu einem bestimmten Grad Risiken eingehen. Trotzdem müssen Sie bei Ihrer Geldanlage auch ein gutes Gefühl haben. Wenn Sie einen großen Wert auf Sicherheit legen, sollten Sie keinen oder nur einen kleinen Anteil an Aktienfonds in Ihr Depot mitaufnehmen. Eine Möglichkeit wäre in diesem Fall die Wahl eines Geldmarkt- oder Immobilienfonds mit einem sehr geringen Risiko – allerdings auch nur mit begrenzten Renditeerwartungen.
Wer moderate Schwankungen verträgt, kann auch Renten- oder Mischfonds kaufen. Für sicherheitsorientierte Anleger ist es wichtig ist, dass sie ihr Geld auf verschiedene Märkte, Branchen und Anlageklassen verteilen, um Risiken breit zu streuen. Sie können dann mit durchschnittlichen Renditen rechnen.
Wenn Sie risikobereiter und renditeorientierter sind und selbst relativ hohe Kursschwankungen tolerieren können, bietet sich eine überwiegende Anlage in Aktienfonds an.
Unser Tipp für den Anfang:
Einen Fonds, der immer besser ist als alle anderen, gibt es leider nicht. Doch eine passende Auswahl zu treffen, ist nicht unmöglich. Wer sich langsam an eine Fondsanlage herantasten möchte, könnte zu Beginn einen weltweit investierenden Aktienfonds kaufen und als Ergänzung einen internationalen Rentenfonds. Damit haben Sie bereits ein breites Anlagespektrum abgedeckt und Risiken sinnvoll gestreut. Darauf aufbauend können Sie mit der Zeit noch weitere Akzente setzen – mit einzelnen Regionen, Branchen oder Themen, die Sie für vielversprechend halten.