Durchschnittlich 800 Mal am Tag schlagen Fahrraddiebe zu. Nur jeder zehnte Fall wird dagegen aufgeklärt. Diese Sicherheitsmaßnahmen helfen, um es den Dieben schwer zu machen.
Gerade in den Städten werden sie immer beliebter: Ob Citybike, Rennrad, Mountainbike oder E-Bike – um dem täglichen Stau zu entgehen, setzen immer mehr Deutsche auf die beliebte Alternative mit zwei Rädern. Diese lassen sie sich auch einiges kosten: Rund 750 € gab der Deutsche laut Zweirrad-Industrie-Verband 2018 für ein Fahrrad aus – sieben Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.
Dass die Fahrräder immer teurer werden, lockt auch Diebe an. Laut aktueller Kriminalstatistik schlugen die Täter 2018 rund 292.000 Mal zu – etwa 800 Mal pro Tag. Dabei wird die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Diebstähle noch viel höher eingeschätzt. Besonders ernüchternd ist, dass gerade einmal jeder zehnte gemeldete Fahrraddiebstahl aufgeklärt wird.
Fahrräder versichern.
„Ein Fahrrad lässt sich meist relativ günstig im Rahmen der Hausratversicherung oder auch über eine eigene Fahrradversicherung absichern“, sagt Marcel Reinhardt, Produktmanager beim Mercedes-Benz Versicherungsservice. „Das kann zumindest den finanziellen Schaden in Grenzen halten.“ Allerdings sollte man sich vorher die Frage stellen, welchen Schutz man benötigt. Reicht der einfache Schutz vor Diebstahl, kann die Hausratversicherung genügen. Möchte man Schutz auch bei Beschädigungen oder inkl. Pannenservice auf der Fahrradtour, empfiehlt sich der Abschluss einer eigenständigen Fahrradversicherung.
Wer sich darüber hinaus vor einem Diebstahl seines Fahrrads schützen möchte, sollte ein paar Sicherheitsregeln beachten:
Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad sollten Sie an feste Gegenstände anschließen – auch wenn man es mal eilig hat. Schließen Sie nicht einfach nur das Vorderrad an, wie man es oft sieht. Den Dieben wird es sonst besonders leicht gemacht, das Fahrrad einfach wegzutragen. Übrigens sollte man das Schloss möglichst nicht in Bodennähe anbringen, denn bei Schlössern am Boden ist es für die Diebe einfacher, das Werkzeug anzusetzen.
Lassen Sie Ihr Fahrrad nach Möglichkeit nicht an entlegenen Orten oder schwer einsehbaren Plätzen stehen. Besser ist es, belebte Orte zum Abstellen des Bikes zu wählen. Denken Sie auch daran, öfter mal den Standort zu wechseln. Gerade bei sich regelmäßig wiederholenden Tagesabläufen mit immer den gleichen Abstellorten und Uhrzeiten haben Diebe leichtes Spiel. Wer sein Fahrrad immer zur selben Zeit am selben Ort anschließt und es dann womöglich noch täglich immer für die gleiche Zeit unbeaufsichtigt lässt, der erhöht sein Risiko, Opfer eines Diebstahls zu werden.
Experten raten oft dazu, kein Schloss unter 50 € zu kaufen. Bei preisgünstigeren Schlössern ist meist keine ausreichende Qualität gewährleistet. Die Vielfalt des Angebots auf dem Markt ist mittlerweile schier unüberschaubar: Es gibt Bügelschlösser, Kettenschlösser, Faltschlösser und vieles mehr. Lassen Sie sich am besten vom Fachhändler beraten, um hier die richtige Wahl zu treffen.
Eine recht wirksame Abschreckung für Diebe ist es, das Fahrrad registrieren bzw. codieren zu lassen. Dabei wird das Bike mit einer Gravur oder einem speziellen Aufkleber versehen. Dieser Code, eine bestimmte Kombination aus Buchstaben und Ziffern, ermöglicht es der Polizei oder dem Fundbüro den Eigentümer wiederzufinden. Auf diese Weise ist das Rad im Falle eines Diebstahls eindeutig identifizierbar. Diebe, die an einem gezielten Weiterverkauf interessiert sind, dürften bei solchen Fällen die Finger vom Rad lassen.
Bewahren Sie zudem den Kaufbeleg und sonstige Unterlagen zum versicherten Fahrrad gut auf – zum Beispiel den Fahrradpass oder Angaben zum Hersteller und der Marke. Dies beschleunigt im Fall des Falles die Entschädigung. Zeigen Sie einen Diebstahl sofort bei der Polizei an. Lassen Sie sich eine Kopie der polizeilichen Anzeige aushändigen und melden dann den Schaden bei Ihrer Versicherung. In der Regel bieten die Versicherer dazu Online-Formulare oder eigene Schaden-Apps an.