Wann haben Sie sich zuletzt gefragt, warum Sie eigentlich arbeiten gehen? Vielleicht am Montagmorgen? In einer Welt, die sich unaufhörlich verändert, hat auch die Bedeutung von Arbeit im Laufe der Zeit eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Früher war Arbeit oft rein funktional, eine Mittel zum Zweck, um den Lebensunterhalt zu verdienen. Heute jedoch suchen immer mehr Menschen nach einem tieferen Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit. Doch was bedeutet das für die Frage unserer eigentlichen Existenzsicherung und unser Zukunftsabsicherung?
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Arbeit lange Zeit nur als mühselige Pflicht betrachtet wurde. Die Arbeit musste getan werden, um den täglichen Bedarf an Nahrung, Unterkunft und Kleidung zu decken. Die Industrialisierung brachte dahingehend eine tiefgreifende Veränderung: Sie zwang die Menschen in Fabriken und Büros und entkoppelte so erstmals den Menschen von seiner Tätigkeit. Zuvor, in der Landwirtschaft, waren „Wer bin ich?“ und „Was tue ich?“ noch untrennbar miteinander verbunden. Doch auch nach der Industrialisierung blieb die Vorstellung von Arbeit oft pragmatisch und utilitaristisch.
Heute spricht man wieder von einer Revolution. Sozialwissenschaftler stellen fest, dass wir mitten in der 4. Industriellen Revolution stecken. (Manchmal wird auch von der 5. Revolution gesprochen.) Gemein ist damit, dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt von Neuem grundsätzlich in Frage stellen: Was sind überhaupt noch wertschöpfende Tätigkeiten (für Menschen)? Zusätzlich hat die Pandemie nachhaltig die meisten der bisher gültigen Arbeitsspielregeln ad absurdum geführt. Doch nicht überall haben sich bereits neue Regeln etabliert. Nun changieren viele zwischen Aufbruchsstimmung und Zukunftsangst.
Heute erleben wir die drei Generationen, die derzeit den Arbeitsmarkt unter sich aufteilen, als sehr verschieden. Die Generationen unterscheiden sich vor allem in ihrer inneren Einstellung zur Arbeit. Während die Mitte der 1950er bis Ende der 1960er Jahre geborene Generation oft den Wert von harter Arbeit und Opfern betonten, suchen viele Millennials und Generation Z nach Sinnstiftung in ihrer Tätigkeit.
Arbeiten „nur“ zum Geldverdienen empfinden sie oft als unbefriedigend. Gerade Millennials streben nach Jobs, die nicht nur finanzielle Stabilität bieten, sondern auch persönliche Erfüllung. Nicht selten führt das zu Irritationen am Arbeitsplatz. Zudem verschärfen sich die Herausforderungen für den Arbeitsmarkt nun, da viele Vertreter der geburtenstarken Jahrgänge der 60er bald in Rente gehen.
Selbstverwirklichung oder Existenzsicherung?
Nie zuvor hatte eine ganze Generation so viel finanzielle und emotionale Stabilität, um das Modell der Arbeit komplett in Frage zu stellen. Ist Arbeit primär dazu da, unseren Lebensunterhalt zu verdienen? Oder dient sie der Selbstverwirklichung und persönlichen Erfüllung? Finden die Jungen und die Älteren wieder zusammen? Oder müssen in Zeiten von Fachkräftemangel und der Digitalisierung völlig neue Wege gefunden werden? Zum Glück gibt es auch heute bereits Menschen, für die die Arbeit beides ist: Sie bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch die Möglichkeit, Talente zu entfalten, Leidenschaften zu verfolgen und einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.
Der Wert unserer Arbeitskraft.
Doch nicht nur als Fachkraft auf dem Arbeitsmarkt ist unsere Arbeit von großem Wert. Selbst wenn wir uns gegen den Aufbau eines Vermögens durch Arbeit entscheiden, ist für die meisten von uns der Lohn oder das Gehalt doch notwendig, um den eigenen Lebensunterhalt zu sichern. Doch oft erkennen wir dies erst, wenn wir die Arbeitskraft verlieren. Krankheit, Unfälle oder andere unvorhergesehene Ereignisse können dazu führen, dass wir plötzlich nicht mehr in der Lage sind, unseren Beruf auszuüben. In solchen Momenten wird deutlich, wie wichtig es ist, unsere Arbeitskraft zu schützen und für den Ernstfall vorzusorgen.
Großes Einkommen. Kleines Einkommen. Gar kein Einkommen?
Auch wenn wir in der heutigen Zeit den Beruf oft mehrmals im Leben wechseln, ist es sinnvoll, rechtzeitig an eine entsprechende Absicherung zu denken. Das erste Mittel der Wahl ist dabei eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Was viele nicht wissen: Nachdem diese abgeschlossen ist, darf man sie auch behalten, wenn man den Job wechselt. Eine erneute Prüfung findet nicht statt. Deswegen lohnt es sich besonders, direkt zum Berufseinstieg abzuschließen. Neben des günstigeren Beiträgen und der oft noch unbeeinträchtigten Gesundheit, ist auch Art der Arbeit als Berufseinsteiger oft noch problemlos versicherbar. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine wichtige Absicherung für den Fall, dass man aufgrund von Krankheit oder Unfall seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Sie bietet finanzielle Unterstützung, um den Lebensunterhalt zu sichern und die laufenden Kosten zu decken. Leider herrscht vielfach der Irrglaube, dass im Falle eines Falles auch staatliche Hilfen zur Verfügung stehen. Doch hier ist entscheidend, den Unterschied zwischen Berufsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit zu kennen.
Welche Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es?
Neben der Berufsunfähigkeitsversicherung gibt es auch andere Möglichkeiten, sich gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit abzusichern. Oftmals wird hier an die private Unfallversicherung gedacht, die im Falle eines Unfalls eine finanzielle Entschädigung zahlt. Auch die staatliche Erwerbsminderungsrente kommt einigen in den Sinn. Jedoch wäre es irreführend hier von einer echten Alternative zu sprechen: Nur spezielle Szenarien in kleinerem Umfang abgedeckt sind. Trotzdem ist es möglich, für bestimmte Berufe Alternativen zu finden. Besonders dann, wenn körperlich fordernde Berufe eine Absicherung (zu) teuer werden lassen. Mehr Informationen dazu gibt es im Webseminar „Beruf oder Berufung? Die eigene Arbeitskraft absichern.“
Ursachen für Berufsunfähigkeit. Quelle: Morgen & Morgen 2023.
Im Jahr 2023 waren Nervenerkrankungen mit rund 34,5 Prozent die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Der Anteil hat damit innerhalb von zehn Jahren um mehr als 10 Prozent zugenommen. Doch auch Rückenleiden wie zum Beispiel Bandscheibenvorfälle sind häufig ein Grund: Mit rund 20 Prozent bilden die Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates den zweitgrößten Anteil.
Sinnsuche und Sicherheit in Balance.
Es ist ein menschliches Phänomen, dass wir erst dann den wahren Wert von etwas erkennen, wenn es uns genommen wird. Dies gilt leider auch für unsere Arbeitskraft: Erst wenn wir mit der Realität konfrontiert werden, dass wir unseren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen können, wird uns bewusst, wie wichtig es ist, vorausschauend zu planen und für den Ernstfall vorzusorgen. Trotzdem müssen Existenzsicherung und Sinnsuche sich nicht gegenseitig ausschließen. Im Gegenteil: Arbeit kann eine Quelle der Selbstverwirklichung und persönlichen Erfüllung sein und gleichzeitig eine grundlegende Absicherung unseres Lebens darstellen. Entscheidend ist, die Bedeutung unserer Arbeitskraft zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu schützen.