Lesen Sie hier die Erlebnisse unseres Kollegen Bernd Riedel, der sich nach einem schweren Sportunfall mit starkem Willen, der Hilfe von guten Ärzten und finanzieller Unterstützung des Arbeitgebers und der Versicherungen ins Arbeitsleben zurück gekämpft hat.
Berufsunfähig nach einem Sportunfall – ein Erfahrungsbericht.
Am Sonntag, den 7. Mai 2016 bereitet sich der damals 33-jährige Bernd auf das Meisterschaftsspiel seiner Fußballmannschaft vor. Seine Vorbereitung unterscheidet sich dabei nicht von den hunderten Spieltagen vorher, die er im Laufe seiner Karriere als Fußballer bereits bestritten hat. Ein leichtes Frühstück mit seiner Frau und den beiden Töchtern, bevor es anschließend mit einem flüchtigen „Bis später“ zum Sportplatz geht.
Zu diesem Zeitpunkt ahnt die kleine Familie noch nicht welche Herausforderungen in den kommenden Monaten vor ihr liegen werden.
Bis heute ist Bernd froh darüber, dass seine Frau an diesem Tag nicht mit den Kindern zum Spiel nachgekommen ist. Denn kurz vor Ende der ersten Halbzeit, in der 39. Minute, es steht 0:0 unentschieden, kommt es zu der Situation, die sein Leben verändern soll.
Ein unglücklicher Zusammenprall mit schwerwiegenden Folgen.
Nachdenklich schildert Bernd die folgenden Momente: „Wir waren gerade im Angriff, als der Gegner den Ball abfing und mit einem langen Ball einen Konter einleitete. Mein Gegenspieler und ich lieferten uns ein intensives Laufduell. Ich war ein wenig schneller als der Stürmer und erreichte ungefähr auf Höhe unseres Strafraumes den Ball. Ich sprang hoch, um den Ball mit dem Kopf aus der Gefahrenzone zu befördern."
Erst durch die späteren Erzählungen seiner Mitspieler erfährt Bernd, was genau passiert ist:
„Gerade als ich hochgesprungen war, lief mein Gegenspieler in mich hinein. Dabei hat er mich unglücklicherweise gegen meinen Torwart gestoßen, der mittlerweile aus seinem Tor herausgelaufen war und ebenfalls versuchte, den Ball zu klären. Es kam zu einem schweren Zusammenstoß zwischen uns drei Spielern, bei dem ich sprichwörtlich durch die Luft gewirbelt wurde und aus großer Höhe ungebremst auf den Rücken gefallen bin."
„Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte“, erzählt Bernd weiter. „Ich konnte mich nicht mehr bewegen und aufstehen. Gott sei Dank haben meine Mannschaftskollegen sofort richtig reagiert, mich ruhig gestellt und einen Krankenwagen gerufen. Der Schock stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Das machte mir zusätzlich Angst, dass ich vielleicht doch schwerwiegender verletzt sein könnte.
Der kurz darauf eintreffende Notarzt beginnt noch direkt auf dem Spielfeld mit der Behandlung und bereitet Bernd für den Transport in die Uniklinik Ulm vor. „Auf dem Weg ins Krankenhaus war der erste Schock – vielleicht auch bedingt durch die Medikamente – verflogen. Insgeheim hoffte ich sogar, dass ich nur eine schwere Prellung erlitten habe und ich die anstehende Dienstreise am Dienstag nach Hannover antreten könnte“, schmunzelt Bernd heute.
Die Operation an der Wirbelsäule ist unumgänglich.
Diese Hoffnung wird durch die Röntgenbilder und die Ergebnisse der Computertomographie jedoch bereits im Keim erstickt. Die „schwere Prellung“ stellt sich schnell als Bruch des elften Brustwirbels heraus, der operativ behandelt werden muss.
„Auch wenn mein Leidensweg ab hier erst richtig losgehen sollte, war diese erste Operation rückblickend betrachtet gleichzeitig der Start für meinen Kampf zurück ins Arbeitsleben“, erinnert sich Bernd im Nachhinein.
Anfangs sieht es tatsächlich so aus, dass eine schnelle Heilung gelingt. Bereits zweieinhalb Wochen nach dem Unfall wird der Kampfgeist von Bernd mit der Entlassung aus dem Krankenhaus belohnt. Raus aus dem Krankenbett geht es direkt in die vierwöchige Rehabilitation.
„Durch die Behandlungen ging es zügig wieder bergauf. Lediglich meine Familie hat mir gefehlt. So lange war ich noch nie von meiner Frau und den Mädchen getrennt. Für die Heilung war das anscheinend nicht hilfreich.“
Die finanzielle Unsicherheit zehrt zusätzlich an den Kräften.
Allen Erfolgen zum Trotz kommt es noch während der Rehabilitationsmaßnahmen viel schlimmer. Rund um den operierten Wirbel entdecken die Ärzte eine Entzündung. Kurzfristig werden die Vorbereitungen für eine erneute Operation in der Uniklinik eingeleitet. „Das war ein herber Rückschlag“, erzählt Bernd. „Insbesondere, da ich kurz vorher aus der gesetzlichen Lohnfortzahlung rausgefallen bin. Ab diesem Zeitpunkt plagten uns massive Zukunftsängste. Meine Frau befand sich damals noch in der Elternzeit. Ich war somit der Alleinverdiener, der auf unbestimmte Zeit ausfällt, denn keiner der Ärzte konnte eine klare Aussage treffen, wie lange sich die Heilung hinziehen würde. Wir wussten teilweise nicht, wie wir das alles schaffen sollten, denn unsere finanziellen Verpflichtungen und der Lebensunterhalt liefen ja weiter.“
Diese physische und psychische schwierige Situation entspannt sich erst, als sich die finanzielle Zukunft der Familie klärt.
„Zunächst haben wir die Information erhalten, dass mein Arbeitgeber, Daimler Financial Services, eine über die gesetzliche Regelung hinausgehende tarifliche Vereinbarung für seine Mitarbeiter getroffen hat und eine verlängerte Lohnfortzahlung leistet. Und auch meine privat über den Mercedes-Benz Versicherungsservice abgeschlossenen Versicherungsverträge, die Berufsunfähigkeits- und die Unfallversicherung, haben problemlos ihre Leistungspflicht anerkannt.“
„Herausragend war hierbei der Service der Allianz“, erinnert sich Bernd. „In einem Telefoninterview habe ich einem Sachbearbeiter meinen Unfall geschildert. Kurz darauf habe ich die Abschrift zur Kontrolle und zur Unterschrift erhalten. Die vereinbarte Zahlung der Berufsunfähigkeitsrente ist kurz danach angelaufen. Das war gelebte Kundenorientierung!“
Es geht aufwärts.
Zwar ist damit der körperliche Leidensweg noch nicht beendet. Mit der finanziellen Sicherheit schöpft Bernd jedoch neuen Mut und kann sich wieder mit voller Kraft seinem Ziel, der schnellstmöglichen Rückkehr in den Job, widmen. „Während der ganzen Zeit im Krankenhaus und in der Reha-Klinik habe ich mir fest vorgenommen so schnell wie möglich wieder im Alltag anzukommen. Zur Arbeit gehen, gebraucht zu werden und meine Frau bei der Erziehung unserer Kinder unterstützen zu können.“
Es braucht allerdings noch sechs Wochen und einige weitere Operationen bis Bernd wieder an dem Punkt ist, an dem er schon einmal stand. Anfang August wird er aus der Uniklinik entlassen und begibt sich erneut auf eine Rehabilitationskur. Die kommenden acht Wochen sind geprägt von harter Arbeit an Körper und Seele.
Mitte Oktober 2016 ist es dann endlich soweit. Für Bernd beginnt die Wiedereingliederung auf der Arbeit nach dem sogenannten Hamburger Modell. In den ersten vier Wochen testet er sich langsam wieder an seine Leistungsgrenzen heran und meistert auch diese letzte Hürde auf seinem schweren Weg zurück ins Arbeitsleben. Seit dem Unfall sind mittlerweile mehr als 25 Wochen vergangen, und eine schwere Zeit liegt hinter Bernd und seiner Familie.
„Mit etwas Abstand betrachtet können wir von Glück sagen, dass wir so eine tolle Unterstützung von allen Seiten, sei es von der Familie, den Ärzten, vom Arbeitgeber und den Versicherungen erhalten haben. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn mich meine Verletzung dauerhaft von der Arbeit abgehalten hätte und ich kein Geld mehr verdient hätte. Ohne unseren Arbeitgeber und die private Vorsorge wären wir wohl aufgeschmissen gewesen“, fasst der trotz allem weiterhin sportbegeisterte Bernd zusammen.