10 Tipps und Tricks zum optimalen Versicherungsschutz für Häuslebauer und Eigenheimbesitzer kennt Marcel Reinhardt aus dem Expertenteam vom Mercedes-Benz-Versicherungsservice.
Wer eine Immobilie kauft, baut oder umbaut, muss früher oder später auch daran denken, die Arbeiten, Leistungen und natürlich auch das Gebäude selbst angemessen versichern zu lassen. Noch vor dem ersten Spatenstich oder dem Umzug ist der passende Versicherungsschutz für so ein Vorhaben wichtig. Denn ein Schadenfall kann extrem teuer werden und Bauherren und Immobilienbesitzer sogar in eine existenzbedrohende Lage bringen. Die 10 wichtigsten Tipps für Sie finden Sie hier in aller Kürze:
1. Informieren Sie sich vor dem Kauf oder Bau ganz genau.
Bauherren oder Käufern empfehlen wir, sich gut vorzubereiten und die Verträge genau zu lesen. Wer baut, tut dies letztlich auf eigenes Risiko. Sie sind daher gut beraten, sich über die einzelnen Anbieter und Verträge zu informieren. Oft ist es auch sinnvoll, Freunde und Bekannte zu befragen, die bereits gebaut oder eine Immobilie gekauft haben. So kommen Sie an wertvolle Informationen.
2. Nehmen Sie einen Bausachverständigen mit.
Gehen Sie auf Nummer sicher und lassen Sie beim Kauf das Gebäude schon im Vorfeld von einem Sachverständigen prüfen – etwa von einem Architekten oder einem Bauingenieur. Das kostet zwar, schützt aber vor unliebsamen Überraschungen. Denn nur ein Bausachverständiger kann wirklich einschätzen, ob das Objekt baulich in Ordnung ist. Er sieht Dinge, die ein Laie gar nicht wahrnehmen kann und er ordnet ein, welche Macken am Haus wesentlich sind oder wo es sich bloß um Schönheitsmängel handelt.
3. Viele Bauträger bieten Versicherungen an.
Viele Bauträger bieten auch Versicherungen an. Prüfen Sie diese Angebote sorgfältig und informieren Sie sich darüber hinaus auch unabhängig. Klären Sie mit dem Bauträger, ob er selbst Risiken im Zusammenhang mit Ihrem Bau versichert hat.
4. Rechtsschutzversicherungen greifen nicht bei Baurisiken.
Rechtsschutzversicherungen schließen Baurisiken in der Regel aus, denn diese sind extrem groß: Wände können Risse bekommen, Abmessungen nicht eingehalten und Arbeiten nicht fachgerecht ausgeführt werden. Umso wichtiger ist der übrige Versicherungsschutz.
5. Bauherren-Haftpflicht kann ein Teil der privaten Haftpflichtversicherung sein.
Prüfen Sie, ob Ihre private Haftpflichtversicherung bereits einen Schutz für private Bauvorhaben beinhaltet oder ob Sie diese eventuell dort einschließen können. Wichtig dabei: Die Versicherung sollte immer auf das persönliche Bauvorhaben abgestimmt sein. Lassen Sie sich unbedingt beraten, denn unter Umständen ist die Bauherrenhaftpflicht zwar eingeschlossen, aber möglicherweise nur mit Einschränkungen.
6. Schließen Sie Bauversicherungen immer vor Baubeginn ab.
Viele Bauherren fragen erst nach Baubeginn nach einer Bauversicherung. Dann ist es jedoch sehr schwierig, einen Anbieter zu finden. Es hängt dann von der Kulanz des Versicherers ab, ob überhaupt noch versichert werden kann. Ein Vertrag kann dann nur unter Ausschluss eventueller Vorschäden abgeschlossen werden.
7. Beim Kauf geht die Gebäudeversicherung auf den neuen Hauseigentümer über.
Eine Gebäudeversicherung geht bei einem Hauskauf automatisch auf den neuen Besitzer über. Sie haben ab der Grundbucheintragung einen Monat lang ein Sonderkündigungsrecht. Oft spricht einiges dafür, den bestehenden Wohngebäude-Versicherungsvertrag weiterlaufen zu lassen, denn die Preise für Gebäudeversicherungen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Bei Deckungslücken sollten Käufer hingegen wechseln. Alle anderen Versicherungen des Vorbesitzers, die mit dem Haus zusammenhängen, gehen aber nicht auf den Käufer über.
8. Alle Veränderungen müssen der Versicherung gemeldet werden.
Bei einer Sanierung oder bei einem Umbau steht das Gebäude oft einige Zeit lang leer. Versicherungsnehmer kommen ihrer Meldepflicht nach, wenn sie dem Versicherer den Leerstand mitteilen. Wer den Versicherungsvertrag des Vorbesitzers kündigt, muss oft feststellen, dass Versicherer nicht oder nur gegen sehr hohe Prämien bereit sind, ein leerstehendes Haus zu versichern. Der Grund: Das ist eines der größten Risiken, das Gebäudeversicherer kennen. Teilen Sie Ihrem Versicherer trotzdem immer alle Veränderungen mit. Nur dann erhalten Sie Ihren Versicherungsschutz ohne Wenn und Aber.
9. Prüfen Sie unbedingt, ob Elementarschäden abgesichert werden müssen.
Elementarschäden haben in Deutschland seit einigen Jahren zugenommen. Diese Tendenz wird sich sicherlich auch in den nächsten Jahren weiter fortsetzen. Sie sollten deshalb genau prüfen, ob Sie Ihr Haus sicherheitshalber auch gegen Elementargefahren wie Starkregen und Überschwemmungen versichern möchten. Elementarschäden verursachen häufig sehr hohe Kosten, was sich auch in dem Versicherungsbeitrag widerspiegelt. Wir empfehlen dennoch, auf diesen Schutz nicht zu verzichten, denn nach einem Elementarereignis in Ihrer Region könnte zukünftiger Schutz schwierig zu bekommen sein.
10. Versichern Sie auch den Heizöltank.
Enthält das gekaufte oder neugebaute Haus einen Heizöltank, sollte dieser unbedingt versichert werden. Verunreinigt austretendes Öl das Gelände oder Grundwasser, haftet der Eigentümer für diesen Gewässerschaden. Wichtig zu wissen: Beim Hauskauf geht die Versicherung des Öltanks nicht auf den Käufer über. Diese ist nämlich nicht Teil der Wohngebäudeversicherung. Der Käufer sollte seinen Vertrag dahingehend prüfen. Teilweise lässt sich dieser Schutz in die private Haftpflichtversicherung einschließen.