Am 4. Februar ist Weltkrebstag. An diesem Datum werden Krebserkrankungen jedes Jahr ganz besonders ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gebracht. Der Weltkrebstag wurde erstmals im Jahr 2000 in Paris geplant und ausgerichtet. Ziel ist es, über die Möglichkeiten der Prävention und der Früherkennung von Krebs zu informieren. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, durch eine gesunde Lebensweise das eigene Krebsrisiko zu senken. Darüber hinaus gibt es verschiedene Vorsorgeuntersuchungen zum Erkennen von Krebserkrankungen. Nicht alle werden von der Krankenkasse bezahlt.
Krebsfrüherkennung: So wichtig ist Vorsorge.
Jährlich erkranken allein in Deutschland etwa 510.000 Menschen neu an Krebs. Mehr als 230.000 Personen sind im Jahr 2020 daran gestorben. Das ist viel. Krebs gilt als regelrechte Volkskrankheit und zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten. Da es jeden treffen kann, ist es besonders wichtig, umfangreich über die Möglichkeiten der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung aufzuklären. Je früher eine Erkrankung festgestellt wird, desto mehr Handlungsoptionen bleiben übrig. Bei manchen Krebsarten bestehen gute Aussichten auf Heilung, wenn die Krankheit früh genug entdeckt wurde. Trotzdem schieben viele ihre Vorsorgeuntersuchungen gerne auf die lange Bank: Jeder zweite Mann in Deutschland geht nicht zur regelmäßigen Vorsorge (47,1 %). Auch etwa ein Drittel der Frauen (33,6 %) lässt diese Möglichkeit ungenutzt.
Krebs vorbeugen.
Über die Ursachen von Krebs weiß man heute viel mehr als früher. Aber längst noch nicht alles. Experten sind sich darin einig, dass eine gesunde Lebensweise allgemein förderlich ist, um bestimmten Krankheiten vorzubeugen. Doch gilt das auch für Krebs? Grundsätzlich muss man sagen, dass viele Krebsarten erblich bedingt sind. Es wird also schon eine gewisse Veranlagung mitgebracht – oder eben nicht. Dennoch schätzen Experten, dass etwa 40 % der Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden könnten.
Was heißt das konkret? Bewegung ist das A und O. Umgekehrt ist besonders langes Sitzen sehr schädlich. Regelmäßiger Sport steigert nicht nur das Wohlbefinden, sondern beeinflusst die gesamte körperliche Konstitution positiv. Das gleiche gilt für gesunde Ernährung: So kann zum Beispiel eine ballaststoffreiche Kost nachgewiesenermaßen das Darmkrebsrisiko senken. Demgegenüber wird das Darmkrebsrisiko durch rotes Fleisch (z. B. vom Rind oder Schwein) erhöht. Auch Alkohol gilt als Risikofaktor. Er ist an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Wem kein kompletter Verzicht gelingt, tut sich auch schon mit einer Reduzierung von Alkohol etwas Gutes.
Auch Sonnenschutz ist hilfreich, um Krebs vorzubeugen: Direkte UV-Strahlung birgt ein großes Risiko für Hautkrebs. Diese Gefahr lässt sich prima durch richtige Kleidung und Sonnencreme verringern. Denken Sie in dem Zusammenhang vor allem an den Schutz Ihrer Kinder, denn in jungen Jahren gilt es ganz besonders, Sonnenbrände zu vermeiden. Doch das Beste, was Sie tun können, um das eigene Krebsrisiko zu reduzieren, ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Nicht erst seit den eindeutigen Warnhinweisen auf der Zigarettenschachtel wissen wir: Rauchen fördert Krebs. Rauchen gilt als der größte vermeidbare Risikofaktor bei Krebs und verursacht etwa 20 % aller Krebsfälle – und sogar 90 % aller Lungenkrebsfälle.
Welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es?
Je nachdem, wie alt Sie sind, stehen Ihnen verschiedene Untersuchungen zur Verfügung, die zur Krebsfrüherkennung genutzt werden können. In Deutschland gibt es quasi ein Recht auf Vorsorge. In dem Zusammenhang wird auch von Krebs-Screening gesprochen. Damit sind Untersuchungen zum frühen Erkennen von diesen fünf Krebsarten gemeint: Darmkrebs, Brustkrebs, Hautkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Prostatakrebs. Für Frauen und Männer gibt es dabei unterschiedliche Untersuchungen. Der Grund dafür ist nicht nur die Anatomie, sondern auch das unterschiedliche Krebsrisiko, das unter anderem auch durch die Lebensweise beeinflusst wird. (Lesen Sie dazu auch: Warum leben Frauen länger? Was viele nicht wissen: Schon ab einem Alter von 35 kann man sich alle zwei Jahre auf Hautkrebs untersuchen lassen. Dabei wird die Haut am ganzen Körper vom Hautarzt inspiziert. Es ist also völlig schmerzfrei. Ab 50 Jahren können Männer und Frauen regelmäßig einen Test auf okkultes Blut im Stuhl machen lassen, was einen Hinweis auf Darmkrebs geben kann. Dies ist eine Krebsart, bei der ein frühes Erkennen besonders eng mit den Heilungschancen zusammenhängt.
Welche Vorsorgeuntersuchungen bezahlt die Kasse?
Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, welche Vorsorgeleistungen für Sie übernommen werden. Diese können sich individuell unterscheiden. Aber bei allen gesetzlichen Krankenkassen wird beispielsweise für Männer ab einem Alter von 45 einmal jährlich eine Untersuchung gezahlt, um Prostatakrebs in einem möglichst frühen Stadium erkennen und behandeln zu können. Für Frauen ist ab 30 Jahren eine Tastuntersuchung der Brust vorgesehen sowie vom 50. bis zum 69. Lebensjahr eine Mammografieuntersuchung auf Tumore im Brustbereich. Darüber hinaus gibt es schon für Frauen ab 20 eine jährliche Untersuchung zum Erkennen von Gebärmutterhalskrebs. Außerdem wird Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren zur Früherkennung eine Darmspiegelung (Koloskopie) angeboten, die als zuverlässiger gilt als ein Stuhltest. Studien haben gezeigt, dass das Risiko von Männern schon ab 50 etwas höher ist als das von Frauen. Deswegen können sie diese Untersuchung früher in Anspruch nehmen. Bei einem unauffälligen Ergebnis darf man die Untersuchung als Kassenleistung erst nach frühestens 10 Jahren noch einmal in Anspruch nehmen. Frauen und Männer haben insgesamt Anspruch auf 2 Darmspiegelungen. Es gibt außerdem noch den sogenannten Gesundheits-Check-up für Nieren- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, aber auch Krebs, den Männer und Frauen in Anspruch nehmen können – einmalig im Alter zwischen 18 und 35. Danach alle 3 Jahre. Wer sich öfter checken lassen möchte, muss das selbst bezahlen.
Was sind individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)?
Individuelle Gesundheitsleistungen, sind ärztliche Untersuchungen oder Behandlungen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Sie müssen in der Regel aus eigener Tasche bezahlt werden oder können über eine Zusatzversicherung abgerechnet werden. Beispiele im Bereich der Krebsvorsorge für IGeL sind der Prostataspezifische Antigen-Test (PSA) bei Männern und die Ultraschalluntersuchung zur Erkennung von Eierstock- und Gebärmutterkörperkrebs bei Frauen.
Was leistet eine Zusatzversicherung für die Krebsvorsorge?
Eine Krankenzusatzversicherung zahlt bis zu 100 % der Kosten für Vorsorgeuntersuchungen durch Ärzte. Außerdem werden die Krebsvorsorgeuntersuchungen nur ab einem bestimmten Alter und in den vorgesehenen Abständen von der Krankenkasse übernommen. Wer einen früheren oder häufigeren Check möchte, muss selbst zahlen. Eine solche Rechnung wäre ein klassischer Fall für eine ambulante Zusatzversicherung. Für einige Untersuchungen gibt es auch Alternativverfahren, zum Beispiel Ultraschall statt Strahlen. Diese sind allerdings teurer und werden in der Regel nicht von der Krankenkasse gezahlt. Auch hier lohnt es sich, seine Zusatzversicherung zu bemühen. Wichtig zu wissen: Bei einem erhöhten persönlichen Krebsrisiko, zum Beispiel bei Fällen im engen Familienkreis, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen mitunter auch mehr oder andere Leistungen als üblich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
Welche Zusatzversicherungen gibt es?
Es gibt eine Reihe von Zusatzversicherungen, mit denen sich Gesundheitsleistungen abdecken lassen, die nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt werden. Hier gibt es zum Beispiel spezielle Produkte für Zähne, Augen oder Reisen. Eine Übersicht finden Sie hier. Spezielle Krebs-Vorsorgeuntersuchungen fallen in den Bereich einer ambulanten Zusatzversicherung. Welche Leistungen von einer ambulanten Zusatzversicherung übernommen werden, ist vom jeweiligen Versicherungsprodukt abhängig und vom gewählten Tarif. Am einfachsten ist es, man nutzt einen Online-Vergleicher, um die Leistungen schnell und effizient einordnen zu können. Damit sehen Sie auch auf einen Blick, wo die Komponente „Vorsorgeuntersuchung“ abgedeckt wird und zu welchem Prozentsatz eine Erstattung geleistet wird.